Es gibt viele Faktoren, die bei jeder Fahrzeugneuanschaffung zu beachten sind. Handelt es sich allerdings um das erste eigene Auto, gibt es eine ganze Reihe an Punkten, die man beachten sollte. Nur wer sich vernünftig vorbereitet, kann die Entscheidung für das richtige Auto treffen!
Steht die Entscheidung für das erste eigene Auto einmal fest, kann es gar nicht schnell genug gehen! Aber genau an dieser Stelle sollte man ruhig und strukturiert vorgehen. Der Kauf eines Autos ist meist eine Entscheidung für die nächsten Jahre. Die Wahl sollte daher auf ein Modell fallen, das zu einem passt. Und damit ist nicht nur der Stil gemeint, sondern auch die mit einem speziellen Modell verbundenen Kosten wie Benzin oder Versicherungspolicen sowie Steuern. Die Unterhaltskosten für Autos können erheblich voneinander abweichen. Während die jährlich anfallenden Steuern für einen Kleinwagen knapp über 100 EUR liegen, können diese für einen SUV schnell an die 300 EUR kosten.
Welche Fahrzeuge sich für einen Fahranfänger eignen, ob ein Neu- oder Gebrauchtwagen besser ist und auf was man sonst vor einer Kaufentscheidung achten sollte, haben wir uns für diesen Beitrag angeschaut.
Gibt es das perfekte Fahrzeug für Fahranfänger?
Diese Frage kann nur mit nein beantwortet werden. Denn die Fähigkeiten und Bedürfnisse junger Fahrer sind sehr individuell. Während sich der eine Fahranfänger im Straßenverkehr auch zu Stoßzeiten sehr sicher verhält, so kann sich der nächste schon bei leichtem Verkehr schnell überfordert fühlen. Was sicher alle Fahranfänger gemein haben: Sie machen Fehler! Und das sollen sie ja auch. Aus Fehlern lernt man. Die Lernerfahrung, ein teures Fahrzeug geschrottet zu haben, gehört allerdings zu der Sorte, die man sich sparen sollte. Das erste Auto muss daher die ein oder andere Schramme vertragen können. Ein Lackschaden oder eine vom Bordstein verzierte Felge sollte bei diesem Fahrzeug nicht zum finanziellen Ruin führen. Die Gothaer Versicherung hat hierzu in ihrem Ratgeber umfangreiche Informationen zusammengestellt.
Die folgenden Fragen sollte man sich ebenfalls vor der Kaufentscheidung stellen:
- Wie hoch ist das Budget für die Anschaffung des Fahrzeugs?
- Welches Budget steht für den Unterhalt des Fahrzeugs monatlich zur Verfügung?
- Wie groß muss das Fahrzeug sein?
- Welche Ausstattung muss das Fahrzeug haben? Beispielsweise Klimaautomatik oder Sitzheizung.
- Soll das Fahrzeug ein Schalt- oder Automatikgetriebe haben?
- Welche besonderen Ansprüche hat man an das Auto? Beispielsweise eine bestimmte Farbe, ein Cabriolet oder ein Sportwagen.
Besser Neu- oder Gebrauchtwagen?
Eine schwierige Frage, die sich ebenso wenig pauschal beantworten lässt wie die letzte. Klar ist, dass ein Gebrauchtwagen den schlimmsten Wertverlust bereits hinter sich hat, weswegen die Anschaffungskosten deutlich geringer sind. Ein Neufahrzeug verliert im ersten Jahr etwa ein Viertel seines Listenpreises, nach drei Jahren sind es schon um die 50 %. Je nach Alter des Fahrzeugs muss aber auch mit schnell auftretenden Mängeln, wie Verschleißerscheinungen zu rechnen sein. Was allerdings die Kratzer und Beulen betrifft, die der Fahranfänger vielleicht anrichten wird, schaden sie einem Gebrauchtwagen nicht so sehr, wie einem Neuwagen.
Ein Neuwagen allerdings bringt ebenfalls viele Vor- aber auch Nachteile. Die Vorteile liegen ganz klar bei Verlässlichkeit und Garantie. Nicht selten haben Neuwagen eine Garantiezeit von 3 bis 5 Jahren. Entsprechende Mängel am Fahrzeug werden dann vom Hersteller behoben, ohne dass der Fahrer dadurch finanziell belastet wird. Auch ist, je nach Fahrzeug natürlich, davon auszugehen, dass Neufahrzeuge sicherer als Gebrauchtwagen sind. Umso neuer die Technik umso sicherer sind Autos in der Regel auch. Die Nachteile sind bei den Anschaffungskosten zu finden. Neuwagen sind immer teurer und Kratzer und Beulen meist auch ärgerlicher und teurer in der Instandsetzung. Bei gutem Versicherungsschutz kann man allerdings viele Risiken ausschließen.
Wie man sich auf die ersten Besichtigungstermine vorbereitet, was es zu bedenken gibt und worauf beim Vertragsabschluss zu achten ist, kann man in diesem Ratgeber detailliert nachlesen.
Welchen Versicherungsschutz braucht das erste eigene Auto?
Die Haftpflichtversicherung ist für jeden Autobesitzer verpflichtend. Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung handelt es sich im Grunde um eine Basisversicherung. Dieser Versicherungsschutz reicht aus, wenn man ein sehr altes Auto fährt und eine Zusatzversicherung teurer ist als die Instandsetzung, wenn sich diese überhaupt noch lohnt. Eigentlich sind die Zeiten einer bloßen Kfz-Haftpflichtversicherung vorbei, da nur noch sehr wenige alte Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind.
Eine Erweiterung wäre die Teilkaskoversicherung, die Schäden durch äußere Einflüsse übernimmt, beispielsweise durch Unwetter oder Tiere. Die Vollkaskoversicherung beinhaltet alle Leistungen der Teilkaskoversicherung und reguliert darüber hinaus Schäden, die durch eigenes Verschulden entstanden sind. Ausnahmen bilden hier beispielsweise Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden.
Mit welchen laufenden Kosten muss man rechnen?
Neben den Anschaffungskosten kommen auf einen Autobesitzer noch laufende Unterhaltskosten hinzu. Die Höhe ergibt sich aus den individuellen Rahmenbedingungen wie Fahrzeugmodell, gefahrene Kilometer und Umfang des Versicherungsschutzes. Mit diesen Unterhaltskosten sollte gerechnet werden:
- Die Kosten für den Kraftstoff ergeben sich aus dem Verbrauch des Fahrzeugs und den gefahrenen Distanzen.
- Die Gebühren für die Kfz-Versicherung hängen vom Leistungsumfang (Haftpflicht-, Teil-, oder Vollkaskoversicherung) und vielen anderen Faktoren ab, wie beispielsweise der Wohnort und wo das Fahrzeug geparkt wird. Sparen kann man beispielsweise, wenn man die Versicherungsgebühren jährlich zahlt, anstatt monatlich.
- Für die TÜV-Plakette muss das Auto alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Neuwagen müssen in der Regel erst im dritten Jahr zur ersten Hauptuntersuchung.
- Fährt man ein älteres Modell, sollte mit eventuellen Reparaturkosten gerechnet werden.
- Bei Neuwagen müssen Inspektionen und regelmäßige Wartungen miteinkalkuliert werden. Die Kosten dafür richten sich nach dem Preisniveau der jeweiligen Autohersteller.
- Um im Straßenverkehr sicher unterwegs zu sein, sollten Verschleißteile regelmäßig erneuert werden, unabhängig davon, ob es sich um einen Gebraucht- oder Neuwagen handelt. Zu den wichtigsten Verschleißteilen gehören Reifen und Bremsen.
Da die Höhe der meisten Kosten wesentlich vom Fahrzeugmodell beeinflusst werden, macht es Sinn, sich die Kosten für alle infrage kommenden Autos auszurechnen und gegenüberzustellen. So wird schnell deutlich, welches Fahrzeug im Unterhalt vielleicht das zur Verfügung stehende Budget überschreitet.
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