Mallorcas zauberhafter Nordosten

Mallorca ist vielen noch immer vor allem für Partystrände à la Ballermann ein Begriff. Zu Unrecht, denn die Baleareninsel hat weitaus mehr zu bieten. Besonders Mallorcas Nordosten lockt mit attraktiven Sehenswürdigkeiten, guter touristischer Infrastruktur und Geheimtipps jenseits der ausgetretenen Pfade.

Es muss nicht immer der Ballermann sein. Wer von Mallorcas Hauptstadt Palma aus knapp eine Stunde Busfahrt in Kauf nimmt, wird rund um den einstigen Fischerort Cala Ratjada (»Rochenbucht«) an der östlichsten Inselspitze alle Zutaten für einen gelungenen Urlaub finden. Familien mit Kindern kommen dabei ebenso auf ihre Kosten wie Individualurlauber. So verfügt Cala Ratjada nicht nur über zahlreiche Unterkünfte von preiswert bis exklusiv, sondern auch über einige zauberhafte Badebuchten.

Das Mittelmeer genießen an Cala Ratjadas Badestränden

Bequem vom Ortszentrum aus erreichbar ist Cala Ratjadas Hausstrand Son Moll. Wer es ruhiger mag, verbindet den Weg zum Strand mit einem kleinen Spaziergang. Der weitläufige Strand der Cala Agulla liegt malerisch eingerahmt von Pinienwäldern und ein Stück abseits des Trubels. Dabei lohnt es sich auch durchaus, Cala Ratjada außerhalb der Hauptsaison einen Besuch abzustatten, wenn die Strände nicht überlaufen sind.

Tropfsteinhöhlen und Olivenholz: Auf Entdeckungstour im Nordosten

Cala Ratjada eignet sich hervorragend als Augangspunkt für Tagesausflüge in die nähere Umgebung. So ist die kleine Stadt Artà einen Besuch wert, vor allem wegen der Überreste einer eindrucksvollen Festung auf einem Hügel über dem Ort. Die trutzigen Mauern sind aber nicht die Überreste einer Burg, sondern der alte Wallfahrtskirche Sant Salvador. Von hier oben bietet sich ein reizvoller Rundblick auf Artà und die bergige Landschaft.

Wer sich mehr zur Natur als zur Architektur hingezogen fühlt, ist mit einem Besuch in den Tropfsteinhöhlen gut beraten. Highlight und Aushängeschild sind ganz klar die Drachenhöhlen (Coves del Drac) bei Porto Cristo, die mit Licht und Musik eindrucksvoll inszeniert werden (Bilder ansehen). Aber auch die Coves d’Artà bei Canyamel sind durchaus einen Abstecher wert. Beide Höhlensysteme sollen einst Piraten als Zufluchtsort gedient haben, doch auch darüber hinaus dürfte ein Besuch zwischen meterhohen Tropfsteinen und unterirdischen Seen die Phantasie beflügeln.

Auf der Suche nach einem Urlaubssouvenir sollte man in der Olivenholzfabrik bei Manacor vorbeischauen. Von Küchenutensilien wie traditionellen Mörsern über Deko-Artikel bis hin zu Schmuck wie Olivenholzringen wird hier alles gefertigt, was das Herz begehrt. Gemeinsam mit den bekannten Mallorca-Perlen — Imitate natürlicher Perlen — gehören Objekte aus Olivenholz zu den populärsten und typischsten Mallorca-Mitbringseln.

Geheimtipp: Der Leuchtturm von Cala Ratjada

Da Cala Ratjada der östlichsten Punkt Mallorcas ist, lässt sich von hier traumhaft der Sonnenaufgang über dem Meer beobachten. Es lohnt sich, früh aufzustehen und den Weg hinauf zum Leuchtturm zu Fuß zu gehen: Von hier oben sieht man am besten und ist in der Regel ungestört. Mit etwas Glück lässt sich am Horizont auch die dunstige Silhouette der kleineren Nachbarinsel Menorca entdecken — das allerdings, behaupten die Einheimischen, bedeutet meist drei Tage Regenwetter. Sollte sich Menorca nicht am Horizont zeigen, kann man sich immerhin mit gutem Wetter trösten.

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