Wer sich dieser Tage zum ersten Mal in Skandinavien aufhält, wird vielerlei Eindrücke zurück nach Deutschland bringen. Einer davon rankt sich vor allem um den bargeldlosen Charakter des täglichen Lebens. Vor allem digitale Nomaden freuen sich über diese Eigenschaft der nordlichen Nationen, die wir hierzulande noch vergeblich suchen. Wann ist in Deutschland damit zu rechnen, dass sich das Bargeld hinten anstellt?
Einzelne fortschrittliche Zahlungsmethoden machen Hoffnung
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Viel Bargeld in der Tasche ist nicht nur bei digitalen Nomaden hierzulande sehr unbeliebt. Auch Geschäfte freuen sich nicht wirklich über volle Kassen, da das Risiko eines Raubüberfalls ohne Bargeld deutlich sinkt. Nichtsdestotrotz ist die Bundesrepublik weit davon entfernt, wie Norwegen oder Schweden möglichst bargeldlos aufzutreten. Das hat viele Gründe, die jedoch vor allem auf der Skepsis der Bürger beruhen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2017 zeigte, dass lediglich 19 Prozent der Ü60-Generation das Zahlen mit Karte gegenüber dem Bargeld vorzog. Immerhin: Erstmals seit Durchführung der entsprechenden Umfragen war die Gruppe der 30- bis 44-Jährigen davon überzeugt, dass die Kartenzahlung die bessere Wahl sei.
Dennoch gibt es auch in Deutschland Fortschritte zu beobachten. Verantwortlich dafür zeichnet vor allem Apple mit seiner innovativen Zahlungsmethode Apple Pay. Das System arbeitet über die Funktion Near Field Communication (NFC), die auf allen modernen Smartphones vertreten ist. Dank der integrierten App-Geldbörse kann das Gerät nun an das Terminal eines Empfängers gehalten werden, sodass eine Zahlung durchgeführt wird. Am 11. Dezember 2018 wurde Apple Pay auch in Deutschland eingeführt und seitdem positiv aufgenommen. Viele große Unternehmen akzeptieren die Zahlungsmethode im täglichen Gebrauch, Banken allerorts unterstützen das Projekt. Selbst Freizeitaktivitäten, wie ein Stadionbesuch in der Allianz Arena des FC Bayern, sorgen dank der Vorteile von Apple Pay für eine angenehmere Erfahrung der Besucher.
Was bringt die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens?
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Die Zukunft gehört ohne Zweifel dem bargeldlosen Bezahlen. Doch wann ist es in Deutschland soweit und auf welche Innovationen können wir uns einstellen? Positiv zu betrachten ist die Tatsache, dass immer mehr Unternehmen im Land bereits in bargeldlose Zahlungssysteme investieren. Im ersten Halbjahr 2019 stieg die Anzahl der bargeldlosen Transaktionen um 22 Prozent an. Dabei werden auch vermehrt geringere Beträge ohne Bargeld bezahlt. Der Durchschnittswert sank auf gerade über 47 Euro. Bis Jahresende wollte die Sparkasse insgesamt 97 Prozent ihrer Karten mit einem Chip ausrüsten, um vollständig kontaktloses Zahlen zu ermöglichen. Ein beliebtes Beispiel des kontaktlosen Zahlens ist PayPal, das einfach per App funktioniert. Online ist es fast überall nutzbar, sei es bei der Buchung eines Hotels für den nächsten Urlaub, der Nachbestellung von Getränken, oder wenn beim Bitcoin kaufen PayPal eingesetzt wird. PayPal punktet in diesen Fällen von seiner Schnelligkeit und weltweiten Verfügbarkeit. Kooperiert wird mit als seriös eingestuften Partnern, beispielsweise nur sicheren Brokern.
Ohnehin ist Bitcoin ein gutes Stichwort. Die unterliegende Technologie der Blockchain wird als besonders zukunftswirksam für Zahlungsmethoden der Zukunft eingestuft. Die hohe Funktionalität und Fälschungssicherheit ist vor allem bei kontaktlosen Zahlungen ein nicht zu unterschätzender Vorteil, den sich Banken und Entwickler immer öfter zunutze machen. In Deutschland warten wir allerdings nach wie vor auf die Akzeptanz, da auch dieser Technologie wie vielem Neuen erst einmal Skepsis entgegenschlägt. Auch wenn es länger dauern mag als in Skandinavien – eines Tages werden digitale Nomaden hierzulande mit Sicherheit von ausschließlich bargeldlosen Zahlungen profitieren. Die einzige Frage lautet wann.
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